VERHALTENSSTOERUNGEN UND STEREOTYPIEN

DES PFERDES

 

Veterinär-Chirurgische Klinik der Universität Zürich

Vorlesungsunterlagen

Dr. A. Fürst

März 2001

Verhaltensstörungen sind bei vielen „in Gefangenschaft gehaltenen Tieren“ häufig. Dies gilt für die meisten Haus- wie auch Zootiere.

Verschiedene Stereotypien des Pferdes

 

 

INHALTSVERZEICHNIS

 

A. Einleitung                                                                                      

B. Verschiedene Stereotypien/Verhaltensstörungen                  

             Weben                                                                                    

             Holzfressen                                                                            

             Koprophagie                                                                         

             Selbsttraumatisierung                                                          

             Gegen die Boxenwand schlagen                                        

             Koppen                                                                                  


A. EINLEITUNG

1. Definitionen:

Verhaltensabweichung = Verhalten, das nicht von 95 % aller Pferde gezeigt wird.

Verhaltensstörung = Verhaltensabweichung, die dem Pferd selbst oder einem anderen Pferd Schmerzen oder Beschädigung zufügt.

Stereotypie = Handlung, die regelmässig wiederholt wird, in ihrem Ablauf bis ins Detail fixiert ist und sinnlos erscheint.

Nicht nur bei den Pferden, sondern auch im Zoo, im Schweinestall und bei anderen in menschenbeeinflussten, artfremden Haltungsformen gehaltenen Tieren können häufig Stereotypien beobachtet werden. Interessanterweise werden die Stereotypien auch bei Wildpferden, die in Zoos gehalten werden, beobachtet, während sie bei freilebenden Wildpferden äusserst selten sind. Die Stereotypien entwickeln sich aus einer verhaltensähnlichen Bewegung, womit man auch erklären kann, wie die verschiedenen Stereotypien bei den verschiedenen Tierarten entstehen. Ca. 15 % aller Pferde zeigen irgendwelche Arten von Stereotypien.

2. Ursache:

Das Pferd wird heute in einer Umgebung gehalten, welche den ursprünglichen Lebensgewohnheiten und Bedürfnissen des Pferdes in keiner Weise entspricht. Die Aenderung der Haltung und Beschäftigung haben zudem so rasch stattgefunden, dass das Pferd keine Möglichkeit hatte, sich der neuen Umwelt "durch Mutation und Selektion" anzupassen. Untersuchungen bei den verschiedenen Pferdesportarten haben gezeigt, dass Stereotypien bei Dressurpferden häufiger als bei Vielseitigkeitspferden sind, was wahrscheinlich auch mit der unterschiedlich langer Stallhaltung zusammenhängen könnte.

Während der Evolution hat sich das Pferd zu einem Steppentier  entwickelt, das

a. in intensivem Kontakt mit Sozialgenossen in einer Herde lebte

b. ständig in Bewegung war

c. genügend Platz hatte und

d. während ca. 16 h/Tag rohfaserreiches Futter aufnahm.

 

Die Pferde leiden heute im allgemeinen unter folgenden Missständen:

a.   Fehlender Sozialkontakt: Einzelhaltung und -haft

b.   Fehlende Hierarchie: Das Pferd benötigt eine klare Rangordnung, sowohl in Bezug auf Artgenossen als auch in Bezug auf den Mensch. Mit den heutigen Haltungsformen fehlt die Möglichkeit der Etablierung einer Hirarchie

c.    Zuwenig Platz

d.   Zuwenig strukturiertes Futter

e.   Sexuelle Frustrationen (vor allem bei Hengsten)

f.    Langeweile: 2 Stunden Fressen, 2 Stunden Bewegung und 20 Stunden Warten

g.      Reizverarmung

 

Diese unphysiologischen und nicht dem Wesen des Pferdes entsprechenden Zustände führen zu einer starken Stresssituation. Die meisten Pferde können damit fertig werden, aber einige Pferde entwickeln Verhaltensabweichungen, Verhaltensstörungen und/oder Stereotypien. Wir dürfen diese Verhaltensabweichungen, Verhaltensstörungen und/oder Stereotypien nicht als Untugenden betrachten, sondern müssen sie als "Selbsthilfe" gegen artatypische Haltung und Fütterung ansehen. Es konnte gezeigt werden, dass Pferde während der Ausführung stereotyper Bewegungen erniedrigte Herzfrequenzen haben.

Vor allem die Stereotypien führen zu einer Ausschüttung von endogenen Opiaten, die für das Pferd beruhigend wirken. Das heisst, dass das Pferd eine Möglichkeit gefunden hat, mit dieser unangenehmen Stresssituation fertig zu werden. Wir können diese Stereotypien mit den Süchten des Menschen vergleichen und beschreiben das Problem besser, wenn wir von süchtigen und nicht von unartigen Pferden sprechen. Auch ist die Therapie ebenso schwierig und mit vielen Misserfolgen verbunden wie die des süchtigen Menschen.

Am Anfang einer Stereotypie stehen

      Verdrängungs- und Uebersprungshandlungen: Scharren, Beissen

      Intentionshandlungen: Kopfbewegungen

      Phantombewegungen: Abwehrbewegungen gegen nichtexistente Fliegen

Aus diesen besonderen Verhaltensweisen entwickeln sich dann die verschiedensten Stereotypien.

Obwohl viele Pferde unter einer schlechten Haltung und Fütterung leiden, zeigen relativ wenige eine Stereotypie. Dies hängt damit zusammen, dass eine zusätzliche genetische Prädisposition notwendig ist, damit sich diese Stereotypien entwickeln.

3. Therapie und Prophylaxe:

a. Artgerechte Haltung und Fütterung

An erster Stelle jeder „Behandlung einer Stereotypie“ muss die Beseitigung der Ursache stehen. Damit kommt der artgerechten Haltung und Fütterung eine grosse Bedeutung zu, die in allen Fällen gewährleistet werden sollte.

a. Sozialkontakt gewährleisten: Im Notfall auch durch eine andere Tierart sein, wie zum Beispiel eine Ziege.

b. Genügend Rohfasern verabreichen

c. Viel Bewegung, Weidewechsel, Ortswechsel

d. Boxenklima optimieren:

Temperaturen: 10-15 Grad

Feuchtigkeit: 60-80 % (Das Pferd scheidet ca. 300 ml Wasser pro Stunde aus)

Luftgeschwindigkeit: 0.1-0.3 m/sec; keine Zugluft. Unter Zugluft versteht man einen Luftstrom, der kälter als die Umgebung ist und mit hoher Geschwindigkeit punktuell auf das Pferd auftrifft. Damit gibt es schon per definitionem im Freien keine Zugluft.

Aber:

Wenn sich eine Stereotypie etabliert hat, kann diese auch mit der besten Haltung und Fütterung nur in den wenigsten Fällen zum Verschwinden gebracht werden.

b. Zwangsmassnahmen: Pferd ausbinden

Dies führt selten zum Erfolg und stellt eine weitere Stresssituation für das Pferd dar.

c. Verhaltenstherapien

Es ist sehr wichtig, dass der Auslöser der Stereotypie erkannt und beseitigt wird. In vielen Fällen kann das Pferd durch die Stereotypie etwas erreichen, wofür es noch belohnt wird, zum Beispiel wenn es vor der Fütterung an die Boxenwand klopft. Daher ist es ausserordentlich wichtig, dass dieses Verhalten auf keinen Fall mehr belohnt wird.

d. Medikamentöse Therapie:

Verschiedene Medikamente wurden bei Pferden schon mehrmals mit Erfolg eingesetzt. Die Nachteile sind aber die hohen Kosten, die Dauertherapie und die Nebenwirkungen. Zudem hat dies mit kausaler Therapie wenig zu tun. Weiter muss man beachten, dass die meisten Therapien beim Pferd noch wenig erforscht sind und somit wenig über die genaue Wirkungsweise bekannt ist.

Hormone für die Zykluskontrolle bei den Stuten sowie für das Unterdrücken eines übermässigen Hengstverhaltens.

Gestagene

Progesteronöl: 150-300 mg/Pferd i.m. jeden zweiten Tag

Altrenogest: 0.04 mg/kg = 20 mg/500 kg/Tag po

Die Wirkung von Medroxyprogesteronazetat und Megestrolazetat ist unsicher beim Pferd

Prostaglandine

können eingesetzt werden, um den Diöstrus zu kürzen

HCG

beendet Ovulation und verkürzt damit den Oestrus

Serotoninagonisten und -antagonisten

Serotoninantagonisten und Serotoninagonisten haben in der Humanmedizin in den letzten Jahren sehr weite Verbreitung gefunden. Wirkstoffe wie Fluoxetin (Prozak®), Imipramine, Clomipramine und andere zählen zu den häufig verabreichten Medikamenten gegen Depressionen, Angstgefühle und andere Psychosen. Diese Psychopharmaka werden immer mehr auch in der Veterinärmedizin mit Erfolg eingesetzt.

L-Trypthophan = essentielle Aminosäure

Dosierung:

2-6 mg/kg po, 2x täglich = 1-3 g / 500 kg Pferd

Präparate: Equistro-Equiliser®

enthält: Magnesiumfumarat, L-Tryptophan: 100 000mg/500kg = 40 000/20 g/500 kg = 80 mg/kg ; Vit B1 und Vit B6 sowie Nicotinsäure

Clomipramine = Triyzkl. Antidepressivum

Dosierung:

1-2 mg/kg 2x täglich po = 0.5 - 1 g / 500 kg Pferd

Präparate:

Anafranil®, Novartis

Nebenwirkungen: Kolik

Cyproheptadin = Serotoninantagonist

Dosierung

0.1-0.2 mg/kg po bid

Nebenwirkungen: Kolik

Carbamazepin 4 mg/kg q6-8h po Präparat: Tegretol, Kosten: ca.  9-10 sFr./Tag für normales 500kg Pferd.

 

 

Opiatagonisten und –antagonisten

Naloxone

Dosierung: 0.02-0.04 mg/kg iv

Naltrexone

Dosierung: 0.04 mg/kg iv 

Nalmefene

Verschiedene Medikamente

Melatonin

Dosierung: 20-30 mg/kg täglich


B. Verschiedene Stereotypien/Verhaltensstoerungen

Motorische Stereotypien

Weben

Scharren, Stampfen

Klopfen und Schlagen an die Boxenwände

Schweifscheuern

Kreisgehen in der Boxe

Kopfschütteln, -schlagen

Koprophagie

Orale Stereotypien

Koppen

Holzfressen, Benagen, Barrenwetzen

Selbsttraumatisierung

I. Weben

Das Pferd steht breitbeinig da und verlagert das Gewicht von einem Vorderbein auf das andere und bewegt dabei den Kopf nach links und rechts.

II. Holzfressen

Wesen: Das Pferd nagt an der Boxentüre, -fenster,...

Ursache: Die Ursache für das Holzfressen ist ein Mangel an Rohfasern in der angebotenen Nahrung. In der freien Natur fressen die Pferde neben dem Gras auch Büsche und Baumäste. Je energiereicher die angebotene Nahrung ist, desto mehr Zeit verbringen die Pferde mit dem Fressen von Holz. Folgen dieser Untugend ist die Zerstörung der Boxe.

Behandlung: Mehr Rohfasern und Mineralstoffe in der Nahrung anbieten. Als letzte Massnahme können die Holzbaustoffe mit "stinkenden Farben" angemalt werden.

Beschäftigungstherapie: Man gibt Nahrung in einen Behälter, aus dem das Pferd Futter bekommt, wenn es mit dem Maul mehrere Sekunden dagegen presst.

III. Koprophagie

Die Koprophagie ist bei Fohlen normal; wahrscheinlich liegt der Sinn darin, dass sie mittels der Koprophagie die Mikroorganismen der adulten Pferde in ihren Verdauungstrakt bringen. Meistens fressen Fohlen den Mist der Mutter, vor allem frischen Mist (noch keine infektiösen Nematodenstadien) und vermehrt während der "Umstellung von Flüssig- zu Festnahrung".

Normalerweise fressen adulte Pferde kein Gras, das mit Kot kontaminiert ist. Bei adulten Pferden kann ein Mangel an Rohfasern oder an Proteinen zur Koprophagie führen. Auf diese Weise nehmen die Pferde vermehrt Rohfasern und Proteine auf.

IV. Selbsttraumatisierung

Symptome: Die Pferde beissen sich selbst in die Flanke, in den Unterarm oder in die Brust; kommt bei Hengsten häufiger vor.

Therapie: Bewegung sehr wichtig, rohfaserreiche Fütterung, eventuell Kastration, ev. Progesteroninjektionen.

P.S.: Diese "Stereotypie" kommt auch beim Menschen vor. Durch tägliches Joggen von mehreren Kilometern kann diese "Krankheit" geheilt werden.

V. Gegen die Boxen schlagen

Die Pferde schlagen mit den Vordergliedmassen oder mit den Sprunggelenken gegen die Boxenwände. Dies kann zu Schäden an Knochen und Weichteilen führen. Meistens entwickeln sich diese Stereotypien als Folge der verschiedenen olfaktorischen, akkustischen und visuellen Reize im Zusammenhang mit der Fütterung. Zusätzliche wird das Pferd dann noch mit Futter belohnt, so dass diese Stereotypie weitergeführt wird.

Folgen: Piephacke (=Entzündung der Bursa calcanea subkutanea) und Karpalschwamm (Entzündung dorsal vom Karpus)

Therapie: Unregelmässige Fütterungszeiten.

VI. Headshaking = Kopfschütteln/-schlagen

Unter dem Kopfschütteln /-schlagen versteht man rhythmische Bewegungen des Kopfes in vertikaler oder horizontaler Richtung, die ohne erkennbaren äusseren Reiz ausgeführt werden. Diese Bewegungen können eine solche Intensität annehmen, dass sie eine reiterliche Nutzung des Pferdes unmöglich machen.

Ursachen:

1. Symptomatisches Kopfschütteln: In wenigen Fällen (ca. 10 %) können organische Ursachen wie Nasennebenhöhlen-, Luftsack-, Augen-, Ohren- oder  Wirbelsäulenerkrankungen, -oder anderes gefunden werden. Aus diesem Grund ist eine ausführliche Untersuchung des Pferdes sehr wichtig. Differentialdiagnostisch  ist in diesem Zusammenhang auch eine allergische Rhinitis zu nennen, die unter Umständen nur ausserhalb der Reithalle zu starken Symptomen führen kann.

2. Photosensitives Kopfschütteln: Bei diesen Pferden wird das Kopfschütteln vor allem durch helles Licht ausgelöst. Damit wird dies vor allem im Frühjahr und Sommer zum grossen Problem. Es soll eine gewisse Aehnlichkeit mit der photosensitiven Rhinitis des Menschen bestehen. Durch eine Reizung des N. opticus, verbunden vielleicht mit einer Hypersensitivität des N. infraorbitalis, kann das Kopfschütteln ausgelöst werden. Typisch für das photosensitive Kopfschütteln ist die Tatsache, dass die Symptomatik bei Sonnenlicht stark zunimmt und durch das Abdecken der Augen gemildert werden kann.

3. Ideopathisches Kopfschütteln: Das Pferd schüttelt ohne erkennbare Ursache den Kopf sehr fest, was eventuell als Stereotypie zu deuten ist. Vielleicht wurde dieses Verhalten durch eine Belohnung positiv verstärkt. Die Tiere haben gelernt, dass sie durch Intensivierung des Kopfschlagens der Arbeit entgehen können.

Therapie:

ad 1: Je nach Ursache muss die entsprechende Therapie eingeleitet werden.

ad 2: Die Augen sollten mit einer netzartigen Maske abdeckt werden, wodurch der Lichteinfall reduziert wird.

In früheren Jahren wurde der N. infraorbitalis neurektomiert, was aber infolge der gestörten Sensibilität zu erheblichen Nebenwirkungen geführt hat, so dass diese Therapie heute nicht mehr ausgeführt wird.

Cyproheptadin: 0.3-0.4 mg/kg 2 x täglich p.o. (Serotoninantagonist): dieses Medikament muss als Dauertherapie verabreicht werden. Häufige Nebenwirkungen wie Koliken und auch die vielen Rezidive haben die weite Anwendung eingeschränkt.

Carbamazepin: für 10-20 Tg. in Kombination mit Cyproheptadine; Besserung bis zu 100% in 80-90% der Fälle  beschrieben. Ev. höhere Dosierung nötig.

Cyproheptadine alleine oft ohne Erfolg. Carbamazepin alleine ergab Erfolg in 88% der Fälle,  aber Resultate waren unvorhersehbar.

Melatonin: 20-30 mg/kg, sid täglich p. o.

ad 3: Es kann Tryptophan oder Clomipramin versucht werden.

VI. Koppen

1. Was versteht man unter Koppen (=Aerophagie, cribbing, crib-biting, windsucking):

Das Koppen ist eine der bekanntesten Verhaltensstörungen des Pferdes, worüber sich erste Berichte schon im 16. Jahrhundert finden. Unter Koppen versteht man die Oeffnung des Schlundkopfes durch die Kontraktion der unteren Halsmuskulatur, woraufhin Luft in den Oesophagus einströmt, was in der Regel ein typisches Geräusch hervorruft, den sogenannten Kopperton. Geschieht dies, in dem die oberen Schneidezähne auf einen Gegenstand (Zaunlatten, Futterkrippe, Tränkebecken, Anbindestrick, Karpalgelenke, andere Pferde) aufgesetzt werden oder in selteneren Fällen ein Gegestand mit den oberen und unteren Schneidezähne erfasst wird, spricht man vom Aufsetzkoppen. Häufig wird das Koppen durch Belecken der Stelle eingeleitet, die dann zum Aufsetzen genutzt wird. Wird dagegen das Koppen mit freigehaltenem Kopf ausgeführt, bezeichnet man dies als Freikoppen.

Der eigentliche Koppvorgang lässt sich in drei Phasen einteilen:

Erste Phase: Der Aufsetztkopper setzt seine Schneidezähne bei stark gebogenem Hals auf einen festen Gegenstand auf. Der Freikopper beugt den Kopf meist etwas pendelnd gegen die Brust und lässt ihn dann wieder nach vorne schnellen und führt dabei auch eigentümliche Lippenbewegungen durch. Gleichzeitig werden Kehlkopf und Zungengrund durch Kontraktion der Mm. sternothyreoidei, omohyoidei, sternohyoidei und sternomandibularis herabgezogen, was zu einer Erweiterung des Pharynx und zu einem Unterdruck im periösophagalen Gewebe führt.

Dies führt in einer zweiten Phase zu einer Erweiterung des Oesophagus und dadurch zu einem Einströmen von Luft in den proximalen Oesophagus; durch turbulente Strömungen entsteht das typische Koppergeräusch.

In der dritten Phase kommt es wieder zu einer Erschlaffung der Halsmuskulatur, so dass dann die Luft wieder aus dem Oesophagus entweicht. Im Gegensatz zur lange verbreiteten Meinung gelangt nur sehr wenig Luft in den Magen, während der Grossteil der Luft durch den Pharynx wieder ausströmt.

Diese Stereotypie wird in den ersten Lebensjahren angenommen (selten nach einem Alter von 8 Jahren) und sehr rasch erlernt (innerhalb von 4-10 Tagen). Interessanterweise konnten vereinzelt an prähistorischen Pferdezähne Anzeichen für das Koppen gefunden werden, so dass man annehmen muss, dass das Koppen keine Erfindung der Neuzeit ist.

Aufsetzkopper

Beachte: Der Koppvorgang kann auch ohne Luftabschlucken und ohne den Kopperton erfolgen.

Wann Aufsetzkopper, wann Freikopper?

Meistens werden Aufsetzkopper zu Freikoppern, wenn ihnen die Möglichkeiten zum Aufsetzen genommen werden. Aber es gibt auch Pferde, die direkt zum Freikopper werden.

Was löst den Koppakt aus?

Nahezu immer gibt es einen Auslöser für den Koppakt, sei es akkustisch oder optisch. Bei fast allen Koppern lässt sich das Verhalten durch die Gabe besonders schmackhafter Futtermittel (Aepfel, Zuckerstücke, Kraftfutter) auslösen. Die Pferde koppen vermehrt während des Fressens oder nach der Fütterung. Neben der Fütterung sind Vorgänge im Stall wie Ausmisten, Herausführen anderer Pferde oder Vorbereitung zur Arbeit häufige Auslöser für Koppvorgänge. Auch koppen die Pferde am Tag häufiger als in der Nacht.

Koppen ist eine Stereotypie des Pferdes:

Das Koppen ist eine von mehreren Stereotypien des Pferdes. Die Pferde entwickeln eine starke Sucht und empfinden beim Koppakt durch die Ausschüttung der Endorphine ein angenehmes Gefühl.

2. Folgen des Koppens:

Das Koppen kann unter Umständen zu gesundheitlichen Störungen führen wie Kolik, Gewichtsabnahme, schlechtes Haarkleid oder schlechte Leistung. Weiter werden die Boxe und die Koppel zerstört. In den meisten Fällen aber führt das Koppen zu keiner bedeutenden Beeinträchtigung des Gesundheitszustandes und stellt vor allem ein Problem für den Besitzer dar. Zudem sind Kopper im Stall nicht sehr beliebt, weil ein kleines Risiko besteht, dass andere Pferde diese Stereotypie erlernen können. Dadurch ist auch der Handelswert eines koppenden Pferdes deutlich eingeschränkt. In Deutschland zählt das Koppen nach der Kaiserlichen Verordnung von 1899 zu den Hauptmängeln. Die Wertminderung beträgt 30-50 %.

Merke:       

Bei Pferden mit rezidivierenden Koliken soll gut untersucht werden, ob es sich um einen Kopper handelt. Manche Besitzer wissen nämlich nicht, dass ihr Pferd koppt!

 

 

 

 

3. Ursache für das Erlernen des Koppens:

Man muss klar unterscheiden zwischen der Ursache und dem Anlass.

Ursachen:

Es gibt mehrere Ursachen für das Koppen, die je nach Situation wichtig für das Erlernen dieser Stereotypie sein können.

a. Genetische Prädispostion: Meistens sind nervöse und überempfindliche Pferde betroffen. Es konnte gezeigt werden, dass bestimmte Hengstlinien deutlich stärker betroffen sind als die gesamte Population. So beträgt der Anteil der koppenden Pferde in der Gesamtpopulation ca. 3 %, während es Hengstlinien gibt, bei denen bis zu 30 % der Nachkommen koppen. Daher muss man annehmen, dass erstens eine genetische Prädisposition zu Stereotypien besteht und diese zweitens auch vererbt wird. Die genaue Lokalisation der Gene sowie auch die Vererbung selber sind nicht bekannt. Diese genetische Prädisposition ist auch der Grund dafür, dass in der Schweizer Warmblutzucht koppende Pferde nicht angekört werden.

b. Nicht artgerechte Haltung und Fütterung: Fehlender Kontakt mit Artgenossen, fehlende Beweguns- und Beschäftigungsmöglichkeiten, sehr kurze Fresszeiten, fehlende visuelle, akkustische und olfaktorische Reize. Dies erklärt auch die Beobachtung, dass bei den Dressur- und Rennpferden Sterotypien wesentlich häufiger auftreten als bei Vielseitigskeitspferden.

Anlass:

Es gibt viele verschiedene Ereignisse, die zum Erlernen und Beginnen des Koppens führen können:

a. Krankheiten, die das Pferd zum Stehen zwingen

b. Ein anderes koppendes Pferd: Es ist bekannt, dass Pferde durch Beobachten lernen. Besonders junge Pferde schauen von den älteren viel ab. Das Lernen von anderen Pferden spielt wahrscheinlich eine untergeordnete Rolle bei den Stereotpyien. Es gibt Ställe, in denen seit langem ein Kopper steht, und in dieser Zeit kein anderes Pferd zu koppen begonnen hat. Tatsache ist es aber auch, dass es Pferde gibt, die gerade dann angefangen haben zu koppen, nachdem ein koppendes Pferd in den Stall gestellt wurde. Manchmal beobachtet man auch, dass das Fohlen das Koppen von seiner koppenden Mutter erlernt hat. Es könnte natürlich auch sein, dass hier wieder die genetische Prädisposition zum Tragen kommt.

c. Absetzen von der Mutter

d. Stallwechsel

e. Mangelversorgung mit Mineralstoffen

f. Krankheiten des Gastrointestinaltraktes:  Gastritis,...

4. Therapie:

Eine Therapie ist dann notwendig, wenn das Koppen zu gesundheitlichen Störungen führt. Aber auch in den anderen Fällen kann eine Behandlung wegen der Gefahr der "Ansteckung" anderer Pferde indiziert sein.

a. Gehört zu jeder Therapie:

Haltung und Fütterung optimieren: Obwohl dies zu einer Reduzierung der Häufigkeit des Koppen führen kann, hören die Pferde nur in den allerseltensten Fällen auf zu koppen.

b. Konservative Therapie:

Morphinantagonisten: Alle Stereotypien werden vom dopaminergen System im Hirn gesteuert; dieses dopaminerge System wiederum steht in enger Verbindung mit dem endorphinen System, so dass die Stereotypien, insbesondere das Koppen, mit Morphinantagonisten unterbunden werden können. Das Problem besteht aber noch in den hohen Kosten, den fehlenden Depotpräparaten und den Nebenwirkungen.

      Naltrexone: 0.04 mg/kg iv. unterbindet das Koppen für 2-7 Stunden

      Naloxone: 0.02 mg/kg unterbindet das Koppen für 2 Stunden

Serotoninantagonisten: Durch die Verabreichung von Serotoninantagonisten, wie Fluoxetin, Imipramine, Clomipramine, Buspirone und anderen kann das Koppen reduziert oder vollständig gestoppt werden. Sobald diese Medikamente abgestzt werden, beginnen die Pferde jedoch wieder zu koppen.

Aversionstherapie: Diese Behandlungsmöglichkeit wurde von der Humanmedizin abgeleitet, wo sie bei der Therapie von Alkoholikern und anderen Süchten eingesetzt wird. Sie beruht darauf, dass der Koppakt mit Schmerzen verbunden wird, wodurch das Pferd die Lust am Koppen verliert. Diese Methode ist sehr aufwendig und Langzeituntersuchungen über die Wirksamkeit fehlen; in einzelnen Fällen konnte aber gute Erfolge erzielt werden.

"Ich warne Dich!"

 

Beispiel: Vicebreaker®: Dieses Gerät besteht aus einem „Stromhalsband“, das aus einer Entfernung von 400 m gesteuert werden kann. Damit können geringe bis stärkere Stromstösse ausgelöst werden.

Koppriemen: Dies ist ein Halsband, das unmittelbar kaudal vom Kehlkopf angebracht wird und eine Kontraktion der ventralen Halsmuskeln verhindern sollte; eventuell kann dieses Halsband noch mit einer scharfen Metalleinlage verstärkt werden. Der Koppriemen ist sinnvoll, wenn er sehr früh eingesetzt wird, jedoch kann auch dann kein völliges Sistieren des Koppens erreicht werden.

Pferd mit Koppriemen

 

c.  Operative Therapie:

Häufigkeit:

An der Vet. Chirurg. Klinik der Universität Zürich werden ca. 10-15 Pferde pro Jahr operiert.

Merke:         

Je früher das Pferd operiert wird, desto besser ist die Prognose. Trotzdem sollten die Fohlen erst mit einem Jahr operiert werden.

Anatomische Vorbemerkungen: siehe Anatomievorlesung 2. Jahr

Die genaue Kenntnis der Anatomie ist die unabdingbare Vorausseztung für eine erfolgreiche Operation. Häufig gebrauchte Abkürzungen im Text sind:

M. sternomandibularis = Msm

M. omohyoideus = Moh

M. sternohyoideus = Msh

M. sternothyreoideus = Mst

Ventralast des N. accessorius: innerviert den M. sm motorisch

Wichtige anatomische Strukturen im Zusammenhang mit der Kopperoperation

Geschichtliches:

Schon vor der Jahrhundertwende erkannte man, dass die ventralen Halsmuskeln (Mmsm, oh, sh und st) für das Koppen gebraucht werden. Somit müssen diese durchtrennt, entfernt oder funktionsunfähig gemacht werden, damit das Pferd nicht mehr koppen kann.

1839         erscheint eine ausführliche Beschreibung über das Koppen.

1862         wird die erste mögliche operative Behandlung des Koppens beschrieben und auch ausgeführt.

1876         wird zum ersten Mal Chloralhydrat eingesetzt, wodurch eine    Allgemeinanästhesie beim Pferd möglich wird.

1914         beschreibt Forsell die kombinierte Myektomie-Neurektomie-Operationstechnik. Mit dieser Technik war er aber nicht zufrieden, weil es viele Rezidive gab, so dass er das Vorgehen modifiziert.

1918         beschreibt Forsell die Myektomie aller 4 Muskeln (Msm, sh, oh, st), womit er die besten Resultate erzielt.

Heute werden die von Forsell ausführlich beschriebenen Operationsmethoden mit Erfolg durchgeführt, so dass diese näher erläutert werden sollen.

Aktuelle Operationsmethode:

Myektomie der Mm oh, sh und st und Neurektomie des Ventralastes des N. accessorius.

Damit werden alle Muskeln funktionsunfähig gemacht, ohne dass es zu einer starken Konturstörung kommt. Bei den Aufsetzkoppern beträgt der Erfolg ca. 60-90 %, bei den Freikoppern ist die Erfolgsrate kleiner. Ein Misserfolg könnte vielleicht damit zusammenhängen, dass sich der Nacc. bei einzelnen Pferden schon früh in mehrere Aeste aufspaltet und somit bei der Neurekomie nicht der ganze Msm funktionsunfähig gemacht wird. Zudem kann es innerhalb von mehreren Monaten zu einer Reinnervation des Msm kommen.

Vorbereitung: Pferd in Rückenlage, symmetrische Lagerung, Inhalationsnarkose; wichtig ist eine gestreckte Lagerung (ca. 30 Grad) des Kopfes und des Halses, wobei man darauf achten muss, dass der Kopf nicht zu stark gestreckt wird, weil damit der N. laryngeus recurrens geschädigt werden könnte (-> Roarer). Abdecken mit einem Laptuch.

Zugang: Genau in der Medianen, beginnend auf Höhe des Unterkieferwinkels bis ca. 40 cm nach kaudal wird der Hautschnitt gemacht. Anschliessend wird die Subkutis und der Hautmuskel durchtrennt und dann wird nochmals mit einem 4 er Pack abgedeckt. Anschliessend werden die Mm sh und oh in der Medianen bis auf die Trachea stumpf/scharf getrennt.

Danach wird die Haut von den Mmsh und oh wegpräpariert, nach kranial bis zur V. jugularis externa und nach kaudal bis zum Msm.

Anatomische Situation nach dem Hautschnitt und dem Freipräparieren der Halsmuskeln

Anatomische Situation nach dem Hautschnitt und dem Freipräparieren des M. sternomandibularis

Neurektomie: Man präpariert am medialen Muskelbauch des Msm nach dorsal und sucht den Ventralast des Nacc; dieser ist ca. schnürsenkelstark und liegt in der Umgebung der Sehne des Msm (Achtung: könnte verwechselt werden; aber: Die Sehne glänzt und der Nerv ist matt) sowie eines grösseren querverlaufenden Gefässes. Die Faszie des Msm muss längs gespalten werden, damit der Nerv lokalisiert werden kann. Durch das Klemmen des Nerves mit dem Pean kontrahiert sich der Msm sehr stark, wodurch es möglich ist, den Nerven sicher zu identifizieren. Er wird auf einer Länge von ca. 12 cm isoliert und entfernt, natürlich beidseitig.

Lokalisieren des Ventralastes des Nacc.

Myektomie: Die paarigen Muskelbäuche der proximal eng verbundenen Mmoh, sh und st werden in der Medianen bis auf die Trachea voneinander getrennt (falls dies noch nicht gemacht wurde). Anschliessend wird der Mst von den anderen beiden Muskeln freipräpariert, damit die grossen Gefässe besser erkannt und ligiert bzw. gekautert werden können.

Anschliessend werden die Mmoh und sh lateral freipräpariert. Im kranialen Bereich des Halses gestaltet sich die Präparation sehr schwierig, weil die V. jugularis externa bzw. V. linguofacialis in der unmittelbarer Nähe des Moh erläuft. Im kranialsten Teil läuft ein recht grosses Gefäss ("R. beatus") vom Moh in die V. linguofacialis. Dieses Gefäss sollte ligiert werden, damit es nicht während oder nach der Operation zu grösseren Blutungen kommt.

"R. beatus"

 

Die Mmoh und sh werden gemeinsam von der Trachea gelöst und kranial sowie kaudal durchtrennt. Anschliessend wird der kleine Mst entfernt.

Anatomische Situation nach dem Entfernen der Mm st und oh

BEACHTE:     Die Muskeln sollten auf einer langen Strecke entfernt werden, wodurch die Rezidivrate deutlich gesenkt wird.

Blutstillung:

Vor allem der Moh ist sehr gut durchblutet, so dass es während der Operation unweigerlich zu mehr oder weniger starken Blutungen kommt. Aus diesem Grunde ist auf eine gute Blutstillung zu achten, wofür sich der Elektrokauter als sehr wertvolles Instrument erwiesen hat.

Drainage:

Wegen den intraoperativen Blutungen und besonders wegen dem zurückbleibenden Hohlraum ist eine Drainage absolut notwendig: Direkt auf die Trachea wird ein Penrosedrain gelegt und kranial sowie kaudal fixiert.

Wundverschluss:

Hautmuskel: Dexon oder Maxon, 2-0 plus, fortlaufend

Subkutis: Dexon oder Maxon, 2-0 plus, fortlaufend

Haut: Staplers oder Einzelknopfnähte

Kranial und kaudal wird ein grosses Loch (2-5 Frankenstück) für den Austritt des Penrosedrains und das Abfliessen der Sekrete offengelassen.

(Anstelle der passiven Drainage kann auch eine Saugdrainage installiert werden. Diese Technik ist jedoch etwas aufwendiger und damit mit höheren Kosten verbunden)

Postoperative Pflege:

Täglich werden die Wunden ein- bis zweimal gereinigt: Vorsichtig die Sekrete ausmassieren sowie die ausfliessenden Sekrete sorgfältig entfernen (nicht spülen!). Die Umgebung der Drainagelöcher mit einer schützenden Creme bestreichen. Am 4. Tag den Drain und am 10. Tag die Klammern beziehungsweise die Hautnähte entfernen. Bis die Wunden völlig verschlossen sind, dauert es ca. 3-4 Wochen. Während 5-6 Wochen sollte das Pferd nur geführt oder im Schritt geritten werden. Die Rezidivrate kann vielleicht etwas gesenkt werden, wenn das Pferd nicht mehr in das altbekannte Umfeld zurückkommt. Somit soll versucht werden, die Boxe und wenn möglich auch die Pferdenachbarn zu wechseln.

Antibiotika: Sind in der Regel nicht erforderlich, können aber fakultativ während 1-3 Tagen eingesetzt werden.

Prognose:

Ca. 85 % der Pferde koppen nach der Operation nicht mehr. Diese Zahl gilt vor allem für die Aufsetzkopper. Bei den Freikoppern ist der Erfolg etwas kleiner und beträgt ca. 60 %

 

Komplikationen:

      - Unterhalsphlegmone:         Systemische Therapie mit Antibiotika und Entzündungshemmern

      - Nahtdehiszenz:                    Sieht sehr schlimm aus; heilt trotzdem in der Regel gut und ohne Narbenbildung ab

      - Kopperrezidiv:                     Falls das Pferd wieder zu koppen beginnt, besteht die Möglichkeit, das Pferd nochmals zu operieren, wobei dann alle bindegewebigen Verbindungen zwischen den Muskeln gelöst werden müssen. Eventuell kann dann noch zusätzlich der Msm entfernt werden, falls dieser durch die Neurektomie nicht funktionsunfähig gemacht wurde.

Kosten (ungefähre Aufstellung) :

Operation                             1 x 1200 Fr.         1200.-

Tägliche Wundtoilette:      12 x 15.-              180.-

Aufenthalt                            12 x 53.-              636.-

Entzündungshemmer:

und Antibiotika                                               Ca. 240.-

Total:                                                                 Ca. 2300.-

 

 

Wichtig:

Bei der Ankaufsuntersuchung muss der Hals gut auf Spuren einer früheren Kopperoperation sowie die Zähne auf Abriebspuren untersucht werden. Falls irgendein Zweifel besteht, sollte die Währschaft verlängert werden, weil die Pferde selten unmittelbar nach dem Stallwechsel zu koppen beginnen. Durch die Gabe von Leckerbissen lassen sich unter Umständen Koppvorgänge provozieren.

Koppergebiss

Verschiedene schlechte Operationsmethoden:

Myektomie der Mm sm, sh, st und oh = "Forsellmethode" (veraltet! )

Diese Operationsmethode hat die grösste Erfolgsrate. Wegen der Myektomie des Msm führt sie aber zu einer deutlich sichtbaren Stufenbildung ventral am Hals, so dass diese Operation selten ausgeführt wird.

Stufenbildung im Bereich des Halses nach der Myektomie des Msm

- Alleinige Neurektomie des Ventralastes des Nacc

Vorteil: einfache Operation, die stehend gemacht werden kann

Nachteil: sehr grosse Rezidivrate, ca. 90%

- Bukkostomie:

In die Backe wird beidseitig ein Loch gemacht, so dass in der Maul- und Rachenhöhle kein Vakuum erzeugt werden kann. Die Voraussetzung für das Freikoppen ist so nicht mehr gegeben.

Vorteile: manchmal Erfolg beim Freikopper

Nachteil: Das Loch wächst wieder zu, grosser Arbeitsaufwand, ästhetisch nicht besonders schön.